Die 200.000 Einwohner zählende Ostsee-Stadt Rostock ist wesentlich durch ihre Küsten-Tradition als Werftstandort, maritimes Umschlagzentrum, Marinestützpunkt und Heimathafen für Handels-, Fischerei- und -Freizeitschifffahrt geprägt.
Am von der Rostocker City bis zum unmittelbar an der See liegenden Stadtteil Warnemünde über etwa 15 km seewärts fließenden Fluss Warnow ist im Lauf der Geschichte eine Reihe von Hafenanlagen entstanden.
Der älteste Rostocker Hafen ist der am Südufer der Warnow gelegene Stadthafen. Der über Jahrhunderte das wirtschaftliche Herz der Hansestadt bildende Hafen gehörte bereits im Mittelalter zu den bedeutendsten Umschlagplätzen und Fischereihäfen an der Ostsee. Durch den Ausbau des Überseehafens am Warnow-Nebenarm Breitling in Rostock-Petersdorf und die Verlagerung der Fischereiflotte nach Rostock-Marienehe büßte der Stadthafen zu DDR-Zeiten an ökonomischer Bedeutung ein. Nach der Wende wurden bis auf drei große, museal gepflegte Hafenkräne aus den 1950er beziehungsweise 1960er Jahren die Umschlaganlagen abgebaut. Das Stadthafen-Gebiet wurde zu einem touristisch attraktiven Einkaufs- und Flanier-Quartier umgebaut. An den Liegeplätzen und im Museumshafen („Haedgehafen“) setzen kleine Passagierschiffe, Warnow-Ausflugschiffe, Yachten und Segelboote („City-Sportbootshafen“) sowie Hafenfähren die maritime Tradition fort. Allsommerlich ist der Stadthafen als einer der Start- und Zielplätze des Segel-Großevents „Hanse-Sail“ international in den Schlagzeilen. Im Stadthafen steht mit der Rekonstruktion eines dunkelhölzernen Tretkrans eines der Wahrzeichen Rostocks.
Ebenfalls als Rostock-Wahrzeichen gilt das im Stadtteil Schmarl ankernde „Traditionsschiff Typ Frieden“. Dieser 158 m lange, 1957 als „Dresden“ vom Stapel gelaufene Frachter von „Typ IV“ erinnert an die von der Seereederei DSR dominierte ostdeutsche Übersee-Schifffahrt. Neben dem großen Frachter sind in Schmarl auch ein alter Dampfschlepper, der schwimmende Kran „Langer Heinrich“ und ein Betonschiff in dem Schmarler Museumshafen zu bewundern.
Der als Strandbad beliebte Stadtteil Warnemünde mit seiner Hafenbummelmeile „Alter Strom“ ist nicht nur wichtiger Werftstandort und Yachthafen, sondern zieht als größter deutscher Kreuzfahrt-Anlegehafen („Cruise Center“) regelmäßig bei Ankunft mächtiger Kreuzfahrer zahlreiche Schaulustige und Ship Lovers an.
Bei einer spannenden Hafenrundfahrt kann der am Hafenwirtschaft und -technik interessierte Rostock-Gast sich von der geschäftigen und rauen Atmosphäre des Überseehafens („Rostock Port“) einfangen lassen. Nur an wenigen Tagen im Jahr öffnet der gegenüber von Warnemünde am östlichen Mündungsbereich der Warnow im Stadtteil Hohe Düne errichtete Marine-Stützpunkt für die Öffentlichkeit seine Tore. Dann können die dort stationierten Korvetten und Schnellboote besichtigt werden.
Tipp: Bei einer Gesamt-Hafenrundfahrt innerhalb von zwei Stunden Stadthafen, Überseehafen, Warnemünde und Fischereihafen kennenlernen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Häfen gut von den Hotels Rostock erreichbar.